Ein Tangram aus Modelliermasse selber machen
Habt ihr schon mal von dem chinesischen Legespiel Tangram gehört? Und wusstet ihr, dass ihr es aus Modelliermasse mit ein wenig Fingerspitzengefühl selbst machen könnt?
Schon mehrmals habe ich mich zu meiner Liebe zu geometrischen Formen und Figuren, wie sie beispielsweise auch dem Origami zugrunde liegen, geäußert. Obwohl ich ansonsten eher der verspielte Typ bin, geschnörkselten und abgerundeten Formen in der Vergangenheit eher zugetan war, hege ich momentan eine gewisse Vorliebe für klare geometrische Linien und Formen in all ihrer Einfachheit.
Das Tangram, ein historisches Legespiel, das bereist im 4.Jht v.Chr. entstanden ist, bietet eine unendliche Bandbreite an formschönen Legemustern in Form von Schwan, Fuchs oder auch selbst erfundene Formen und Variationen. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt! Für Groß und Klein ein optimales Legespiel, das die Gestaltungsfreude anregt und einlädt, Abstand vom Alltag zu gewinnen, sich auf eine Sache zu konzentrieren, Stress abzubauen oder sich einfach zur der eigenen Phantasie hinzugeben. Nichts verläuft nach Plan, und das tut einem im oft gestressten Alltag gut.
Der Legende nach wird dem Tangram eine bedeutende Rolle zugeschrieben, beruhend auf einer einprägsamen Metapher. Einst beauftragte ein chinesischer Mönch seinen Schüler, die Welt zu bereisen, um auf einer Keramiktafel die Schönheit der Welt festzuhalten. Als diese jedoch zerbrach, kam der Schüler zu dem sinnweisenden Schluss, es wäre nicht von Nöten, die Schönheit der Welt sei nicht auf Reisen zu erkunden, sondern in der Tafel beinhalte die unzähligen Varianten der Schönheit der Welt.
Wie ihr das Tangram mit ein wenig Fingerspitzengefühl selbst machen könnt, zeige ich euch heute. Es erhebt jedoch keinerlei Anspruch an Perfektion, und das ist auch gut so, denn beim selbstgemachten Tangram geht es nicht darum, dass die Kanten und Linien zu 100% gerade verlaufen, und so können auch die Kleineren unter uns Hand und Pinsel anlegen.
Dem Fräulein hat es große Freude bereitet, die Farben (wir hatten nämlich nur Schwarz, Weiss, Gelb und Blau, Rot zur Verfügung) selbst anzumischen, die weißen Plättchen anzustreichen, und nach dem Trocknen der Phantasie freien Lauf zu lassen. Im Internet finden sich auch vorgefertige Muster, da werdet ihr sicher fündig, wenn ihr nach Standardfiguren sucht.
Zeichnet euch das Tangram auf einem Blatt Papier gemäß meiner Zeichnung auf. Das QUadrat mißt 12cm. Schneidet euch ein Stück Modelliermasse ab und walkt es aus bis auf eine Dicke von ca.3mm, sodass die Zeichnung darauf Platz hat. Nicht zu dünn auswalken, sonst wird’s kompliziert. Platziert die Zeichnung auf der Masse.
Schneidet die Umrisse mit einem Cutter gemäß der Vorlage aus, indem ihr ein Lineal auf der Zeichnung positioniert. Fahrt mit einem Cutter die Linien nach, aber schneidet nicht durch- dies dient nur als Anhaltspunkt für die späteren Linien, die ausgeschnitten werden. Schneidet mit einer Schere die Teile auseinander. Dies funktioniert wirklich mit einer Schere am besten, da der Cutter beim Schneiden etwas die Form verzieht. Ist ein Teil etwas verzogen, dann könnt ihr es jederzeit anhand der Vorlage wieder in Form bringen. Glättet die Kanten, die durch das Schneiden etwas fransig werden, mit dem Finger und Wasser. So sieht das Tangram nun aus:
Zum Trocknen legt es vorsichtig auf Backpapier und in die Sonne für schnelleres Trocknen. Ist die Masse schon etwas angehärtet, beschwert das Tangram mit einem Buch, damit sich die Kanten nicht aufrollen/aufdrehen. Am darauffolgenden Tag könnt ihr das Tangram nach Lust und Laune mit Acrylfarben bemalen und gegebenenfalls davor mittels Schleifpapier glätten/verschönern damit ihr perfekte Konturen bekommt (ich habe darauf verzichtet).
So, und jetzt verabschiede ich mich mit meinem kunterbunten DIY in ein weniger buntes sondern eher regnerisches Wochenende (zumindest laut Wettervorhersage!) und wünsche euch ein entspanntes Septemberwochenende!