Wir basteln aus einer Dose ein Upcycling Wildbienen-Hotel und Wissenswertes über Wildbienen

Heute zeige ich euch in einem Upcycling Tutorial, wie ihr eine Gartendeko, die gleichzeitig als Wildbienen-Hotel dient, selber machen könnt. Ausserdem erfahrt ihr, warum Wildbienen eine großen ökologische Bedeutung für unsere Kulturlanschaft haben.

Die Honigbienen haben ein Monopol besetzt. Sie sind die unangefochtenen Spitzenreiter, emsige Meister und Meisterinnen unter den heimischen Blütenbestäubern. Ohne sie gäbe es weder Paradeiser noch Erdbeeren. Doch unter den wichtigen, absolut schützenswerte Spezies innerhalb den Anthophila (lat.) ist die Bedeutung für die Aufrechterhaltung unseres Ökosystems über Jahrzehnte hinweg in Vergessenheit geraten. Ohne sie gäbe es weder Äpfel noch Karotten. Kurzerhand: es gäbe kein Leben. 

Wusstet ihr beispielsweise, dass die Besonderheit dieser betriebsamen Nützlinge, zu denen übrigens auch die Hummel zählt, anders als die Honigbienen, weder domestiziert noch weitergezüchtet wurden? Sie sind sozusagen der Ursprung aller Bienenarten. 

Über 700 Wildbienenarten sind alleine in Österreich heimisch, und keine gleicht sowohl optisch als auch in ihrer Nestbauweise der anderen. 

Die Leinbiene beispielsweise kleidet ihren Nesteingang vornehmlich mit gelben und violetten Blüten aus. Ein wahrer Hingucker und ein großartiges Kunstwerk der Natur. Neben der Sandbiene und der Mauerbiene (ihr seht sie auf dem Foto weiter unten) ist die Mohnbiene relativ unbekannt. Sie verwendet, wie ihr Name schon vermuten lässt, Monblüten, um ihre Bruthöhle auszustatten. Die Besonderheit der Rosenbiene, zu deren Lieblingspflanze die Wegwarte zählt, passt ihren Tagesrhythmus an den der Pflanze an. Sie ist sie unter den verschlafenen Wildbienen eine der ersten, die sich früh am Morgen zum Nektar der Wegwartenblüte begibt. Pelzbienen leben hingegen in der Nähe der Menschen. Sie siedeln sich in alten Gemäuern in Ställen von Bauernhöfen an. Pflanzt man Wollziest im Garten, so kann man sich sicher sein, dass er kurz über lang von der Wollbiene heimgesucht werden wird. Sie gilt als eine der aggressivsten unter den Wildbienen, jedoch nicht dem Menschen, sondern ihren Artgenossen gegenüber. So wie viele ihrer Spezies besitzt sie keinen Dorn am Hinterleib. 

Wildbienen gelten grundsätzlich weder als aggressiv noch als gefährlich für Menschen. Sie verschwinden nach der Eiablage wieder und stechen nur, wenn sie massiv bedroht werden. Einige Wildbienenarten wie beispielsweise die Sandbienen oder die oben genannte Wollbiene besitzen weder einen Dorn noch sind sie imstande, durch die menschliche Haut zu stechen.  

 Wildbienen sind wichtiger Teil und Indikator für unsere Kulturlandschaft, zu deren Erhaltung sie beitragen, indem sie Wild-und Kulturpflanzen bestäuben. Auch sind sie die Retter in letzter Not, wenn die Ernte der Obstbäume durch Kälteeinbruch im Frühling durch hereinbrechende Minusgrade gefährdet ist. In unseren Breiten dienen die Lehm-und Lösswände der Weinlandschaft als optimale Brutstätten für Wildbienen. Weiter unten könnt ihr die Nistlöcher der Sandbiene sehen.


Welche Pflanzen gelten als Favoriten?

Auf ein abwechlungsreiche Pflanzenvielfalt achten und deren Blütezeit berücksichtigen, sodass das ganze Jahr über den Bienen ausreichend Nektar und Pollen zur Verfügung stehen. Als Lockpflanzen dienen:

  • Malven und Stockrosen
  • Gewürzpflanzen (Thymian, Lavendel, Oregano, Borretsch u.v.m.)
  • Glockenblumen
  • Rotklee und diverse Kleesorten
  • Margeriten
  • Echinacea
  • Ringelblumen
  • Efeu (Blüten für die Efeubiene)
  • Echinacea/Sonnenhut
  • Wiesensalbei Schafgarbe
  • Herbstastern
  • Löwenzahn
  • Wiesenkümmel
  • Königskerze
  • Färberdisteln
  • Sonnenblumen
  • Flockenblume
  • Wiesenkümmel
  • Wegwarte
  • Insektenhotel

Um den Wildbienen einen Nistplatz zur Verfügung zu stellen, kann man in wenigen Schritten ein Wildbienenhotel bauen. Es kann Teil eines Insektenhotels sein oder speziell für die Wildbienen konzipiert sein. Dafür benötigt es im Sinne einige wenige im Sinne der Nachhaltigkeit wiederverwendete Materialien, die man in einen Behälter wie in dem heutigen Beispiel, einer recycelten Konservendose verstaut.

Als Füllmaterial eignen sich nicht. Stroh, Rinde, Ziegel oder Zapfen. Hände weg von Acrylglasrörchen und zu eng gesetzte Bohrlöcher in sogenanntem Stirnholz, welches zu Rissen neigt.

Am besten eignen sich hohle Stengel und unbehandelte Naturmaterialien wie Bambus und getrocknete oder verholzte Stengel von Himbeeren oder Brombeeren. Wildbienen bevorzugen

  • Materialien
  • Konservendose
  • Nagel und Hammer
  • Wollreste in Gelb und Braun/Schwarz
  • Bastelkleber /Heißkleber
  • Bierkapseln
  • 4 Pfeiffenzieher
  • kleine Plastikflasche
  • Altes Kabel
  • Bambusröhrchen
  • 2 kleine schwarze Knöpfe

So habe ich es gemacht:

Die Dose abwechselnd mit gelber und brauner Wolle umwickeln. Jeweils die Enden festkleben. Für das Gesicht gelbe Wolle wie eine Spirale einrollen und festkleben. Knöpfe auf der Innenseite der Bierkapseln und danach auf dem „Gesicht“ festkleben. Von einem dünnen Kabel ein kleines Stück abschneiden, die Enden verknoten und knapp vor der Kante anbringen. Die Mitte einer kleinen PET Flasche herausschneiden, mittig durchschneiden und mittels Heißkleber an der Oberseite ankleben. Ein Loch direkt über den Flügeln mit Nagel und Hammer stanzen, so wie auch 4 an der gegenüberliegenden, unteren Seite der Dose. Pfeiffenzieher durchfädeln und innen verknoten. Wahlweise kann auch ein kleiner Stecken an der Unterseite durch ein Loch gesteckt werden, damit man die Biene nicht aufhängen sondern lieber in die Erde als Deko und Wildbienenhotel möchte. Fertig!

Falls ihr wie wir jede freie Minuten liebend gerne im Garten verbringt und immer auf der Suche nach neuen Ideen seid, dann schaut unbedingt bei meiner Rubrik Gartenecke vorbei!

Eure Tina



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Über Mich

Tina

Ich bin Tina, naturliebende und kreative 3-fach Mama aus Niederösterreich. Ich blogge seit 2009 mit Fokus auf Nachhaltigkeit und Green Lifestyle. Authentische, natürliche Momente des Familienlebens dokumentarisch und detailverliebt festzuhalten ist meine Devise! Mein Lieblingsmotto lautet: Less is more!

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