Ich upcycle ein Shirt zu einem Mädchen Ruffle Top und wie es mit dem Upcycling begann

In meinem neuen Upcycling Tutorial zeige ich euch, wir ihr ganz einfach ein altes T-Shirt zu einem Mädchen Sommertop verwandeln könnt. Ihr erfährt, wie ich zum "Upcycling" gekommen bin und was es mit Nachhaltigkeit zu tun hat.

Meine Upcycling Geschichte...oder wie alles begann

Habe ich es schon mal erwähnt? Ich liebe Upcycling! Als ich im Jahr 2009, dem Geburtsjahr des Fräuleins die Liebe zm Handarbeiten in der Karenz wiedergefunden habe, mangelte es gewaltig an Ressourcen. Es war das Jahr der aufstrebenden DIY Blogs, die mich in den Bann zogen. Kunterbunte Webbänder, Matrioschkas und Kinderstoffe wohin das Auge reichte. Niemals dachte ich, dass ich Teil dieser Welt werden würde, denn viel zu klein war mein Vertrauen in meine handwerklichen Fähigkeiten. Ich hatte in den vergangenen Jahren vergessen, dass in mir unbekannte Fähigkeiten schlummerten, die genau jetzt, in der Karenzzeit wiederentdeckt wurden. Meine Bewunderung für die BloggerInnenszene hingegen war zu diesem Zeitpunkt ungebrochen. Die Blogs waren ein Sammelsurium und ein Augenschmaus für all jene, die Inspiration in Punkto Nähen, Häkeln, Upcycling und selbstgemachte Kindermode suchten. Das Wort DIY war geboren, und ich wußte nicht, wie ich es aussprechen sollte. Ja, Upcycling gibt es freilich schon seit Menschen gedenken, aber dieser modernisierte Begriff für das Selbermachen erfuhr einen regen Zustrom und wurde zu meinem Mantra neben Kinderbetreuung und Haushalt. Ein neues Hobby war für mich geboren, und dieses machte mich regelrecht SÜCHTIG nach dem kreativen Prozess. Da -wie ihr alle wisst- die finanziellen Mittel während des Kinderbetreuungsgeldbezuges relativ eingeschränkt sind, begann ich, hochmotiviert, mit der Suche nach Material, das ich für meine DIY Projekte verwenden konnte, ohne dabei eine Stoffbestellung aufzugeben oder teure Ausrüstung zu erwerben. LOW BUDGET war (und ist sicherlich auch heute noch) meine Devise. Schritt für Schritt vergrößerte sich mein Repertoire an DIY/Upcycling Materialien. 

Schritt 1

Eine Nähmaschine musste her. Eine, die im mittleren preislichen Segment angesiedelt war, und die mit einem guten Motor ausgestattet war. Fündig wurde ich letzendlich bei Nähmaschinenreparateru, der in seinen 80 Lebensjahren vermutlich schon hunderte von Nähmaschinen repariert hatte. Ich erwarb meine erste richtige Nähmaschine. Second hand, zu einem minimalen Preis, und optisch, naja, sagen wir, nicht unbedingt ein Hingucker. Sie ist bis heute meine einzige und hoch geschätzte Nähmaschine ohne Firlefanz aber mit einem super Motor. 

Schritt 2 

Her mit alter Kleidung! 

 Was wäre eine Nähmaschine ohne Stoff. Doch da war nicht viel, was mir als brauchbarer Stoff dienlich werden konnte, ausser 2 Stück alter Gardinen aus den 70ern. Ich begann, meine Liebe zu second Hand zu intensivieren, bis ich durch unzählige Flohmarktbesuche, Second Hand Shoppen und einen respektable Fundus an ausgedienten Kleidungsstücken, die ich zum Zerschneiden verwendete, aufweisen konnte. Als ich im Sperrmüll ein altes Regal aus Vollholz mit vielen kleinen Lädchen entdeckte, war mein Glück vollkommen.

Schritt 3 

Es geht doch nichts über Ravelry

Meine ersten "Ich möchte das auch, was diese Bloggerinnen können"-Annäherungsversuche starteten allerdings mit Amigurumis. Denn über jede Menge Wolle in allen möglichen Farben, darunter ein großteil in dezenten Grau- und Brauntönen, verfügte meine Socken strickende Oma. Ihr sei dank, dass ich mich in die Materie der ursprünglich aus Japan stammenden gehäkelten Kawaii Tierfiguren vertiefte. Sie waren entzückend, und bald speziasierte ich mich auf den Einbau von Rasselelementen. Babyspielzeug für das Fräulein, mit Liebe gemacht! Die Füllwatte entnahm ich alten Kissen, die Anleitungen fand ich gratis auf Ravelry, und mein am häufigsten verwendete Suchbegriff auf Google lautete: 

Freebook



Mit einem Freebook kann ich zwar heute, 11 Jahre danach, noch immer nicht dienen (das wäre bereits zu Zeiten meines Dawanda-Shops geplant gewesen), aber dafür habe ich ein easy peasy Upcycling Tutorial für euch!

Das Shirt passt für ein Mädchen ab etwa 6 Jahren, wobei die Größe bis Größe XS in einfachen Schritten angepasst werden kann.

Material

T-Shirt Gr. S mit nicht zu großem Halsausschnitt

 So habe ich es gemacht

Von der unteren Kante wird der Bereich der Naht abgeschnitten. Danach wird eine Stoffbahn in etwa 5cm Breite abgeschnitten.

Das Damenshirt wird an den Schultern, an den Ärmeln schräg verlaufend bis zur Achsel und in in der Breite abgeschnitten. Dabei darauf achten, dass die Breite der Schultern zur Größe des Mädchens passt. Ich habe dafür ein gut sitzendes T-Shirt als Schnittmuster hergenommen und angelegt. So entstehen 2 Teile: Vorder-und Rückenteil.

Für die Ruffles die Stoffbahn der Länge nach einkräuseln und so drapieren, dass es in einem V mit der tiefsten Stelle mittig und direkt unter dem Halsausschnitt an dem Shirt festgesteckt wird. Die Mitte der Ruffles wird an das Vorderteil des Shirts festgenäht. Die Naht, die durch das Einkräuseln entstanden ist, wird mittels Nahtauftrenner entfernt. Die Rüsche nach unten klappen und am Schulterbereich gut feststecken.

Zuerst die Schulternaht schließen. Die beiden Seitennähte von Vorder-und Rückenteil werden geschlossen. Ich habe aufgrund des sehr dünnen Jerseystoffes  auf das Versäumen verzichtet, und da ich den undone look sehr gerne mag, bleiben die Kanten an den Ärmelausschnitten unversäubert, was ja bei Jersey kein Problem ist. Wer möchte, kann natürlich die offenen Kanten auf links umschlagen und vernähen. Dabei unbedingt beim Zuschnitt die Nahtzugabe einkalkulieren!

Fertig!

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Über Mich

Tina

Ich bin Tina, naturliebende und kreative 3-fach Mama aus Niederösterreich. Ich blogge seit 2009 mit Fokus auf Nachhaltigkeit und Green Lifestyle. Authentische, natürliche Momente des Familienlebens dokumentarisch und detailverliebt festzuhalten ist meine Devise! Mein Lieblingsmotto lautet: Less is more!

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