Tina Wien
Mein Interview mit Thomas Brezina und meine Gedanken zu seinem Buch "Blödsinn gibt's nicht"
Als ich vor einiger Zeit an einer Diskussionsrunde mit Thomas Brezina teilnahm, richtete ich anlässlich der Neuerscheinung seines Buches mit dem Titel „Blödsinn gibt’s nicht - Wie wir Kinder fürs Leben begeistern“, folgende Frage an mich: „Was möchte ich meinen Kindern auf ihrem Weg mitgeben? Was erscheint mir dabei besonders wichtig?“
Es ist etwas Herrliches, wenn Kinderaugen strahlen. Allerdings finde ich es noch stärker, wenn Erwachsene und Kinder gemeinsam strahlen.
Thomas Brezina
Das hochinteressante Thema des Buches "Blödsinn gibt's nicht- Wie wir Kinder fürs Leben begeistern" von Thomas Brezina, der unter anderem mit der legendären Kinderbuchreihe „die Knickerbockerbande“ und als kreativer Kopf hinter unzähligen TV Formaten wie Tom Turbo internationales Ansehen als Schriftsteller erlangte, regte mich dazu an, meine Sicht auf bestimmte Dinge zu reflektieren, und ich durchlebte noch einmal die Erinnerungen an meine eigene Kindheit. Szenen und Momente ploppten auf, die mich mit Freude und Glück erfüllten, jedoch wurde ich auch hie und da mit schmerzlichen Momenten konfrontiert, die mich traurig stimmten, und die ich am liebsten aus der Erinnerung streichen hätte wollen. Aber auch diese schwierigen Erfahrungen waren und sind Teil meines Lebens, und inzwischen haben sie, aus der Distanz betrachtet, an Intensität verloren, und sie haben mich im Endeffekt zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Ich habe mich mit ihnen ausgesöhnt, und das war nicht immer leicht. Wir alle machen Fehler, so gut wir es auch mit unseren Kindern meinen, und ich bin überzeugt davon, dass jeder und jede das Beste gibt, was er in der Situation zu tun fähig ist.
Diese Momente der Reflexion geben mir Anlass dazu, meine eigenen Verhaltensweisen und Denkmuster neu zu überdenken und nicht all das, was mich als Kind verletzt hat, automatisch und unreflektiert an meine eigenen drei Kinder weiterzugeben. Und das ist das Schöne dabei: wir Eltern sind es, die es in der Hand haben, zu filtern, und Spreu von Weizen zu trennen. Unsere glücklichen Erinnerungen von den negativen Erfahrungen zu trennen, um unsere Kinder und uns selber
fürs Leben zu begeistern
Ich versuchte, das Thema so vielschichtig wie möglich zu betrachten, und schließlich stelle ich mir weiters die Frage: Wie begeistere ICH meine Kinder fürs Leben? Was mache ich, damit meine Kinder auch unter prekären, herausfordernden Bedingungen eine positive und bejahende Lebenseinstellung behalten können, und trotz aller Widrigkeiten die Lebensfreude bewahren und ihren Selbstwert aufrechterhalten? Ich kam zu dem Entschluss, dass meine Annäherungsversuche mit dem Thema sich immer mehr in Richtung Resilienz bewegten.
Das Leben ist kein Ponyhof? Ja warum nicht?
Ich wünsche mir, dass meine Kinder in schwierigen Lebenslage den Herausforderungen trotzen und in ihren Herzen die Lebensfreude behalten, anstatt zu versagen und resignierend sprichwörtlich „den Hut drauf zu werfen.“ Damit sie Selbstvertrauen entwickeln, sind wir Eltern gefordert, ihnen die, wenn man so will "Grundausstattung" mitzugeben, die dafür notwendig ist, um auch in Krisenzeiten immer wieder aufs Neue Hoffnung zu schöpfen und ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Und zwar in Augenhöhe und mit Respekt. Es liegt an uns, sie zu bestärken und sie für das Leben zu begeistern. Damit die kleinen, aber feinen Dinge, die oft eines zweiten, tiefergehenden Blickes erfordern, im Alltagstrott nicht untergehen und uns das Funkeln in die Augen zaubern. Halten wir an einer vergangenen Krise fest und lassen uns von negativen Gefühlen zunehmends in Beschlag nehmen oder halten wir an einer das Leben bejahenden und zugleich sehr bereichernden Einstellung fest, die sagt: Die Krise ist geschafft, und sie hat uns zugleich auch etwas Positives beschert?
Wenn wir erfahren, unsere Umwelt und uns selbst auch mal bewusst mit positiven Gedanken wahrzunehmen anstatt uns selbst, oft im Vergleich mit den „anderen“, abzuwerten und an uns permanent Kritik zu üben, gehen wir nicht nur leichter durchs Leben, wir lassen all die Widrigkeiten, die das Leben so mit sich bringt, mehr an uns abprallen. Begeisterung fürs Leben ist unser Schutzschild gegen Depression und schwierige Lebenslagen.
Fernab von Erziehungstipps greift Thomas Brezina in seinem neuen Buch den Grundgedanken auf, Begeisterung zu entfachen anstatt zu belehren. Und wie er selbst so schön sagt:
zu begeistern zu bestärken zu begleiten Aber nie, nie, nie, nie, nie, nie, niemals zu belehren
Thomas Brezina
Zu gegebenem Anlass könnt ihr heute mein Interview mit Thomas Brezina nachlesen!
1. Welche Message möchtest du mit deinem neuen Buch transportieren?
Kinder für das Leben begeistern ist wichtiger als je zuvor. Die Freude am Leben, das Entdecken der Schönheiten der Welt, das Kennenlernen vieler Möglichkeiten sich auszudrücken, die freudige Einstellung zum Leben sind mindestens so wichtig wie klassische Erziehung.
2. Viele LeserInnen kennen dich beispielsweise als Autor der legendären Kinderbuchreihenwie die Knickerbockerbande oder kreativer Kopf hinter Tom Turbo. Seit einigen Jahren richtest du dich auch mit deinen Büchern an Erwachsene. Warum?
Das hat sich ergeben, seit mir die Idee gekommen ist, eine erwachsene Fortsetzung der Knickerbocker Bande zu schreiben. Ich bin ein Geschichtenerzähler der Freude und erzähle allen Altersgruppen gerne etwas. Egal in welchem Medium. Zum Thema Lebensfreude habe ich viel gelernt. Was mir geholfen hat, das gebe ich jetzt gerne weiter. Vielleicht ist es auch für andere nützlich.
3. Was war dein erster Impuls, der dich veranlasst hat, über genau dieses Thema ein Buch zu schreiben?
Mir war es immer wichtig, Kinder zu berühren und zu begeistern, mit Büchern und TV Sendungen. Da ich weder Elternteil bin, noch Pädagoge, habe ich einen anderen Zugang. Vieles, was ich in erfolgreichen Familien beobachte hat mich begeistert. Meine Gedanken, meine Erfahrungen und meine Beobachtungen, wie wir Kinder begeistern und stärken können, will ich gerne weitergeben.
4. Das innere Kind und Begeisterung fürs Leben. Gibt es für dich einen Zusammenhang? Wie erhältst du dein „inneres Kind“ es am Leben?
Mein Vorteil war immer schon, dass ich einen sehr guten Zugang zu dem Kind habe, das ich einmal war. Ich kann die Freude nachfühlen und alle Schmerzen und Ängste von früher. Das ist nicht immer einfach. Auch habe ich eine gute Erinnerung, was mich als Kind begeistert und gestärkt hat. Überhaupt bin ich der Meinung, dass jeder, der mit Kindern zu tun hat, sich sehr klar über Freud und Leid der eigenen Kindheit sein soll. Dafür gibt es im Buch viele Anregungen, Fragebögen und Zeugnisse, die man der Kindheit ausstellen kann.
5. Warum sind Witz und eine humorvolle Betrachtungsweise so essentiell sind für ein freudvolles, glückliches Leben?
Das Leben ist keine Tragödie, sondern eine Komödie, auch wenn schwere Schicksalsschläge leider oft kommen. Die Grundeinstellung soll ein Lächeln sein, ein Lachen über sich selbst und die Querheiten der Welt, ein befreiendes Lachen. Ernst in der Sache heißt nicht, dass alles ein Mühsal sein muss und hinunterzieht.Das Freudige in jedem Moment suchen und oft finden, das hat mir so oft im Leben geholfen.
6. Was sind deine 3 wirkungsvollsten Hacks gegen schlechte Laune?
Drei freudige Dinge finden, seien sie auch noch so klein und jemandem darüber schreiben, erzählen, eine SMS schicken. Fotos von freudigen Momenten am Handy in einem eigenen Ordner haben und in solchen Momenten ansehen, Witze lesen - je dümmer, desto besser. Lachen!!!
Glücklich bleiben in schweren Zeiten
Thomas Brezina zeigt uns in praktischen Beispielen, mit viel Humor und Erfahrung, wie man auch in herausfordernden Zeiten in der Coronakrise seine Lebensfreude erhalten kann. Der kürzlich herausgegebene E-Reader Auch das geht vorbei- Glücklich bleiben in schweren Zeiten von Thomas Brezina steht jeder/jedem kostenlos zum Download zur Verfügung!
*) Dieser Beitrag wurde nicht gesponsert. Er enthält lediglich meine Meinungen und Ansichten zum Thema.