5 Fragen an mich
AlltagsgeschichtenAchtsamkeitFünf am Fünften
Im heutigen Beitrag geht es um "Facts about me". Ich widme mich in dieser neuen Reihe Fragen, die den Fokus auf Achtsamkeit und Lebensfreude richten. Für einen entspannteren Lebensalltag und ein Mehr an Lebensqualität.
5 Fragen am Fünften. Nachdem die Staffel, die von der wundervollen Luzia Pimpinella ins Leben gerufen wurde bedauerlicherweise vergangenes Jahr ein jähes Ende fand, sehnte ich mich nach einem persönlichen Blogbeitrag, der mit spannenden Fragen aufwartete. Fragen, die ich an mich selbst richte, die mich zur Reflexion anregen, und die natürlich auch für meine LeserInnen einen Anreiz bieten können, um in die Tiefe zu gehen, und zu fragen: Wo stehe ich gerade? Was sind meine Wünsche? Worauf möchte ich vermehrt den Fokus richten? Was macht mich glücklich?
Ich mag diese Fragenkataloge sehr gerne. Sie hinterlassen in mir ein gutes Gefühl, und sie begleiten mich auf meinem Weg, indem sie mich wieder heraus aus Alltag und Hektik nehmen und mich in Richtung Achtsamkeit beflügeln. Manchmal ist man gefangen vom Alltagstrott und den vielen Verpflichtungen, die damit verbunden sind, dass man völlig vergisst, wo der eigentliche Fokus im Leben liegt. Dabei ist das essentiell dafür, um unsere Lebensqualität zu erhalten. Aber das Gute daran ist: es geht uns allen so! Keiner ist gefeit davor, ob er nun der achtsamen Praxis behaftet ist oder ein kompletter Neuling auf diesem Gebiet ist. Wenn wir uns kontinuierlich von uns selbst entfernen und nur von der Außenwelt leiten zu lassen, dann ist es wichtig, wenn ein großes STOPP Schild zu tragen kommt. Und das ist eine immerwährende Herausforderung, der wir alle oft nicht gewappnet sind. Und gerne fallen wir wieder zurück in unsere "alten" Gewohnheiten und Denkmuster, die mehr Schaden anrichten als uns unterstützend zur Seite stehen.
Anstatt uns in dem Gedankenkarussel zu verstricken, das allzu oft um To-Do Listen kreist, lohnt es sich, Anstand zu nehmen von unseren alltäglichen Belastungen. Ob das nun ein Spaziergang in der Natur, eine Auszeit mit gutem Lesestoff ist, oder die Möglichkeit, seine Gedanken auf "Papier" festzuhalten, ist nicht relevant. Der Sinn dahinter ist nur einer: es soll der Fokus auf das gerichtet werden, was uns gut tut, und uns im Moment Freude bereitet. Wir setzen also den Fokus liebevoll auf das, was wir häufig zu vergessen pflegen: uns selbst.
Wie sieht für dich der perfekte Tag aus?
Ein perfekter Tag ist für mich nicht unbedingt ein Tag par excellence. Ich distanziere mich immer liebend gerne vom Perfektionismus, dem idealisierten Bild einer Frau, einer Mutter etc. Aus dem einfachen Grund: es setzt mich unter Druck und propagiert automatisch das Vergleichen mit anderen, meiner Umwelt, die Menschen dir mich umgeben, und die mir von der Außenwelt näher als mir lieb ist, an mich herangetragen werden. Dieses permanente Vergleichen wiederum lässt und oft frustiert und unzufrieden zurück. Ich entferne mich von mir selber, und orientiere mich nur noch an den Erwartungen der Außenwelt. "Hätte...wäre...was würden nur..."schränkt ein und entpuppt sich als großer Freiheitsräuber. Mein perfekter unperfekter Tag besteht aus Glücksmomenten, die mich überraschen, meine Freude entfachen, und die einerseits ganz unverhofft, andererseits bewusst erlebt werden, indem ich den Fokus auf Achtsamkeit setze. Wenn ich mich zu sehr auf das Planen eines "perfekten Tages" versteife, dann passiert meiner Erfahrung meistens genau das, was wir mit allen Mitteln abwenden wollen, deswegen ist es sicherlich von Vorteil, offen zu sein, was der Tag einem aufwartet. Mit all seinen Herausforderungen und Konfliktsituationen, die sich womöglich ergeben.
Welchen Ratschlag würdest du dir als 80-Jährige/r heute geben?
Im Nachhinein weiß man vieles besser. Im Nachhinein würde man womöglich andere Entscheidungen treffen, weil man wüsste, welches Malheur oder welche herausfordernden Momente sich daraus ergeben haben. Doch so schlimm und frustrierend meine Erfahrungen auch waren, sie haben mir einen neuen Weg gezeigt. Sie haben dazu beigetragen, an Reife zu gewinnen, und der Erfahrungsschatz wächst und tut es noch immer. Belehrungen und gutgemeinte Ratschläge zeigen keine Wirkungen, denn von außen lässt sich die Situation nicht in ihrer Intensivität und mit den damit verbundenen Emotionen begreifen. Dennoch würde ich Worte finden, die mir Selbstvertrauen schenken:
Vertraue auf deine Stärken und dein Potential, dich aus misslichen Lebenslagen selbst zu befreien. Auch wenn sich dir ein riesengroßer Stein in den Weg stellt, erinnere dich daran und schaue immer vorwärts. Vertraue auf deinen Weg, den du gehst und fühle dich immer gestärkt von den lieben Menschen, die dich umgeben.
Was sind die ersten 5 Punkte auf deiner Bucket-List?
- Die Schönheit Österreichs zu erleben und unbekannte Plätze finden
- Einen Kurztrip in Zweisamkeit verbringen
- Mit dem VW Bulli in der Natur übernachten
- In einem abgelegenen See zum Sonnenuntergang schwimmen
- Ein Stand up Paddle Board kaufen
Wie sehen deine Urlaubspläne für dieses Jahr aus?
Dieses Jahr sehne ich mich überraschenderweise nicht nach Meeresrauschen und heißen Sonnentagen am Strand. Zu belastend sind nach wie vor meine Erinnerungen an den Urlaub im Vorjahr. Anstatt in südlichere Gefilde abzutauchen, ziehe ich es dieses Jahr vor, ohne Terminkalender und Planung ins Grüne zu fahren. Bis auf einen Fixpunkt steht noch alles in den Sternen, und das ist gut so! Ich möchte mir Zeit dafür nehmen, ins Laissez faire abzutauchen, und das Zuhause zu genießen, welches ich in der Vergangenheit oft als Belastung empfunden habe. Klingt öde? Ja, auch für mich ist es Neuland, und ich bin ehrlich gesagt schon sehr gespannt darauf. Ich möchte unseren Garten aufblühen sehen und durch die Sommermonate begleiten anstatt ihm den Rücken zu kehren und in die karge Felsenwüse mit Macchia und Co abzutauchen. Wir haben uns während der Coronazeit eine richtige, grüne Oase geschaffen mit vielen Lieblingsplätzen, und mit viel Liebe fürs Gärtnern. Abenteuerspielplatz für die Kinder und Ruhezone in einem. In der Hängematte baumeln und sich von selbst angebautem Obst und Gemüse ernähren, auf Wildkräutersuche zu gehen und ein Häuschen im Wald bauen...so sieht mein Bild für den Sommer aus.
Was hast du in der Coronazeit besonders vermisst?
Tatsächlich musste ich bei dieser Frage etwas länger in mich gehen. Denn im Großen und Ganzen habe ich die Zeit der gesellschaftlichen und sozialen Quarantäne als positiv empfunden. Die Familie ist näher zusammengerückt, und das hat wiederum den Zusammenhalt positiv beeinflusst. Ich habe es direkt genossen, keine Termine und Verpflichtungen außerhalb der Familie wahrnehmen zu müssen. Obwohl die "Me-time" mehr auf der Strecke lag als sonst, ist es uns gelungen, den nie dagewesenen Herausforderungen positiv entgegenzutreten. Und das erfüllt auch mit Stolz, es "gemeinsam geschafft zu haben". Vermisst habe ich dennoch, mich frei zu bewegen, und permanent an "wenn und aber" gebunden zu sein, den Tag nach den allgemeinen Vorschriften zu leben und gesamtheitlich betrachtet mehr passiv als aktiv zu sein. Es war mein Wunsch, nicht in Poleposition auf das, was noch kommt, umgeben von einer permanenten Beschallung durch Negativschlagzeilen zu verharren, sondern so entspannt und hoffnungsvoll den Alltag zu meistern, und hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken.