Meine liebsten glutenfreien und einfachen Rezepte mit Pilzen



September ist Pilzzeit im Hause titantina. Herr W. und die Kinder streifen in jeder freien Minute durch Wald und Hain, und ehrlich gesagt, am Schönsten und Stimmungsvollsten, und auch für mich in der Schwangerschaft am Angenehmsten ist es im goldenen Herbst. Neben dem Pilzesammeln gibt es dann auch schon jede Menge an Naturmaterialien wie Eicheln, Nüsse, Kastanien, Beeren, Bockerl und Blätter zu finden, die sich auch super für Dekozwecke eignen oder sich in die Rubrik “Basteln mit Kind” einordnen lassen. Das Fräulein hat eine Riesenfreude daran, diese Kostbarkeiten aus der Natur aufzustöbern, und sogar der Goldjunge hat bereits seinen ersten Parasolfund hinter sich. Fröhliches Strahlen stand in seinem Gesicht, in der Hand hielt er den langen Stiel des Parasols, seine Augen waren auf die riesige Kappe, die nach Wald duftete, gerichtet. Was wohl daran liegt, dass die Pilze momentan aufgrund des feuchtnassen Wetters eine erstaunliche Größe erreichen. “Willkommen Regenwetter!” sagen wir, da sind wir uns einig, schlüpfen in die Gummistiefel und in den Regenoverall, und begeben uns auf in den Wald, zu den 3 Teichen und dem Schwedentisch, wo sich die Pilze tummeln!

Waldliebe


Beruhigend und spannend zugleich, kräftigend und wohl der beste Frischegarant und “Schlechte-Laune-Bezwinger” überhaupt. Der Wald präsentiert sich Klein und Groß von verschiedensten Seiten. Sei es, um  nach einem streßbehafteten Tag zur Ruhe zu kommen oder auf Entdeckungsreise in das tiefe Grün zu gehen, der Wald hat viele Facetten. Er gibt uns Kraft und lässt uns negative Gedanken vergessen, indem er mit all seinen Reizen aufwartet. Das weiche feuchte Moos, undurchdringliches Gestrüpp, ein riesiger Ameisenhügel, ein hohler Baumstamm hier, eine Fährte eines Rehs auf nasser Erde da, begleitet von dem Klopfen eines Spechts. Dort ein schmales Bächlein, das sich durch das üppige Grün der Farne schlängelt. Wir finden, er ist der beste Spielplatz der Welt.




Da ich vor einiger Zeit mit unangenehmen Verdauungsstörungen zu kämpfen hatte, habe ich kurzerhand beschlossen, mich in eine Testphase in Punkto Gluten- und Laktosefreiheit zu begeben. Denn wir ich aus medizinischen Kreisen vernahm, wenn es sich nicht um eine Glutenunverträglichkeit sondern um eine Glutensensibilität handeln sollte, ist das Feststellen kein einfaches Unterfangen, und so manches Testergebnis fällt negativ aus. “Also, gut! Warum eigentlich nicht! Schaden kann es ja nicht!” so mein Gedanke, und ich machte mich drauf und dran, alle Vollkornprodukte und weizenhältige Lebensmittel, von denen wir zu Hauf zu Hause lagernd hatten, gegen glutenfreie Produkte und diverse Getreidesorten wie Quinoa, Mais, Buchweizen, Amaranth und Hirse auszutauschen. Da ich es gewohnt war, bei jedem kleinen Hunger auf eine Scheibe Brot zurückzugreifen, war mein Vorhaben kein leichtes Unterfangen. Aber wenn man erst einmal seine Gewohnheiten ändern und sein Vorhaben in die tat umsetzen möchte, dann wird einem das breite Spekturm der (oft gesünderen) Alternativen bewusst.




Durch diese Überlegungen bin ich auf die die Idee gekommen, ein alternatives Rezept für Pilze zu probieren, welches a) einfach zuzubereiten ist b) zur Gänze auf Gluten und Laktose verzichtet und c) natürlich auch schmackhaft sein soll.


Zuerst am Parasol ausgetestet, den wir lediglich als überbacken zubereitet hatten, kam ich zu dem Entschluss, dass sich die einfache Zubereitung auch für alle anderen Pilzsorten, vorausgesetzt sie sind frisch, hervorragend eignet.

Sidefacts


Pilze gelten als “Fleisch des Waldes”. Sie sind nährstoff-und vitaminreich, sie enthalten eine hohe Konzentration an Kalium, Phosphor, Eisen, Vitamin A und D und ihr Eiweißgehalt ist höher als der von Gemüse und ist daher vergleichbar mit dem von Fleisch. Allerdings enthalten ihre Zellwände auch Cithin, welches zu Verdauunsgsproblemen führen kann. Jedoch hat es gleichzeitig auch den Ruf, die Darmtätigkeit anzuregen.

In Maßen genießen


Vorsicht ist dennoch in Punkto Schadstoffbelastung geboten. Cäsium und auch Schwermetalle wie Blei können sich in Pilzen in Industriegebieten oder stark befahrenen Straßen ablagern, deswegen sollten Pilze auf keinen Fall zu häufig konsumiert werden.




So habe ich es gemacht:


Pilze nicht waschen, sondern mit einem Pinsel gründlich säubern.
Pilzhut in Steifen/kleinere Stücke schneiden, Stengel nicht verwenden.
Nicht zu viel (Pilze sollten nicht darin schwimmen) neutrales Öl (Bsp. Rapsöl) in eine Pfanne gießen und Pilze auf beiden Seiten je ca. mindestens 5 Minuten bei mittlerer Hitze braten. Darauf aufpassen, dass sich die Stücke nicht zu braun färben. Das kann z.B. beim Parasol einen bitteren Beigeschmack hervorrufen. Mit einem Schuss Weiwein ablöschen. Etwas Schlagobers oder Schlagobersersatz (alles laktosefrei erhältlich) dazugeben und kurz bei mittlerer Hitze erwärmen und gut durchmischen.
Klein geschnittene Petersilie dazugeben, salzen und pfeffern.


Durch das intensive Aroma der Pilze benötigt es keine weiteren Zutaten, denn genau dadurch kommt das unverfälschte Aroma erst so richtig zur Geltung.
Die Pilze habe ich mit Erdäpfelrösti und Polenta (alles glutenfrei) serviert. Aber auch ein Risotto oder Nudeln passen perfekt dazu!

Na, habt ihr jetzt so richtig Lust auf den Wald bekommen? Dann rein in die festen Schuhe oder aber ihr genießt noch weitere Impressionen zu Faszination Waldbei den Wortmalereiender lieben Andrea!




Guten Appetit wünscht Euch

Tina


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Über Mich

Tina

Ich bin Tina, naturliebende und kreative 3-fach Mama aus Niederösterreich. Ich blogge seit 2009 mit Fokus auf Nachhaltigkeit und Green Lifestyle. Authentische, natürliche Momente des Familienlebens dokumentarisch und detailverliebt festzuhalten ist meine Devise! Mein Lieblingsmotto lautet: Less is more!

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