Wir konservieren Herbstblätter mit Bienenwachs
Sie erstrahlen im Gegenlicht in den buntesten und kräftigsten Farben. Jedes ist ein Unikat, ein einzigartiges Kunstwerk der Natur: Herbstblätter. Ob Ahornblatt oder der in changierenden Rottönen leuchtende Wilder Wein, sie alle sind ganz besonders.
In den vergangenen Jahren haben wir uns im Pressen der Blätter versucht, mit dem Ziel, diese Naturschönheiten so lange wie möglich haltbar zu machen. Doch sind wir uns ehrlich: die Blätter verlieren durch den Preßvorgang ihren Reiz. Sie verblassen und altern, die Farben wirken ausgeblichen und verlieren die Leuchtkraft.
Anlässlich des am Wochenende stattfindenden Erntedankfestes haben wir uns an einer neuen Methode versucht, von der wir regelrecht begeistert waren, und aufgrund dessen wir uns fest vorgenommen haben: es wird nicht bei diesem einen Mal bleiben, denn Herbstblätter wird es in den kommenden Wochen noch unzählige geben! Sei es für einen herbstlichen Türkranz, als Herbstdeko oder zum Aufhübschen eines Geschenkes. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt, und ich liebäugle bereits mit einem ganz bestimmten DIY: einem Mobile bestehend aus Stickrahmen und daran baumelnden Herbstblättern.
Meinen Bastelideen liegt grundlegend die Intention zugrunde, Kinder aller Altersstufen miteinbeziehen zu können, denn sonst verliert das DIY ziemlich schnell an Reiz, und mir geht es eher um das Miteinander als um Perfektion. Wäre doch ewig schade, wenn die kleinen Kinderhände nicht mitwerkeln könnten und den “Großen” nur zusehen müssten!
Naturmaterialien sammeln ist im Hause titantina das ganze Jahr über begehrt, da wir einen Großteil unserer Freizeit in der Natur verbringen. Von welchem Baum ist dieses Blatt? Wie heißt wohl der Strauch, von dem diese Beeren stammen?
Ein kniffliges und zugleich sinnvolles und lehrreiches Ratespiel für große UND kleine BotanikerInnen!
Von unserem Spaziergang kam ein Sammelsurium bestehend aus diesen Blättern und Beeren mit.
HINWEIS: Beim Sammeln von Naturmaterialien bitte darauf achten, welche Pflanzen zur Verwendung kommen. Auch in der Natur gibt es viele Pflanzen, die giftig sind (Bsp. Spindelstrauch), die ich aber bedenkenlos mit meiner Tochter (8 Jahre) gesammelt habe, weil wir seit Jahren intensiv Naturkunde betreiben, und ich sie als Deko weiterverarbeitet habe. Ich finde es essentiell, Kinder darauf aufmerksam zu machen, und auf gewisse Materialien beim Basteln gegebenenfalls v.a. mit jüngeren Kindern zu verzichten.
Um die bunten Blätter haltbar zu machen (in den Bildern oben seht ihr bereits die überzogenen Blätter) benötigt ihr eine Bienenwachskerze oder Bienenwachs in Rohform. In unserem Fall war es eine Bienenwachskerze, die wir in einem alten Topf auf mittlerer Flamme erhitzten. Achtet jedoch unbedingt darauf, dass das Wachs nicht kocht oder siedet! Sobald das Wachs vollständig geschmolzen ist, kann ein Blatt entweder an seinem langen Stiel oder am besten mit einer Pinzette durch das flüssige Wachse gezogen und geschwenkt werden. Es reicht normalerweise ein Schwenk, wenn das Blatt komplett bedeckt ist. Herausziehen und einige Sekunden abtropfen lassen. Auf Backpapier ablegen und trocknen lassen. Die dünne Wachsschicht trocknet im Handumdrehen innerhalb weniger als einer Minute.
ACHTUNG: Wenn heißes Wachs zum Einsatz kommt, muss darauf geachtet werden, dass das “Wachsziehen” sicherheitshalber von Erwachsenen durchgeführt wird. Bei heißem Wachs besteht Verbrennungsgefahr!
Ich wünsche Euch einen guten Start in die Woche!