Meine 5 Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag

Heute bringe ich euch meine Ideen näher, wie man Nachhaltigkeit in den Alltag mit Kindern einfach und kostengünstig integrieren kann.

Das Prinzip ist einfacher als man denkt: bereits vorhandene Ressourcen sollen genutzt werden. Das spart nicht nur die Geldbörse sondern man schlägt dadurch einen Weg ein, den bereits  einige Jahrzehnte vor uns die ältere Generation eingeschlagen hat. Die Generation meiner Großmutter, die in den Nachkriegsjahren ihre Familie mit 4 Kindern großgezogen und ernährt hat, war die eigentliche VorreiterIn einer Gesellschaft, die Ressourcenschonung zum Ziel hatte. Kleidungsstücke, bei denen auf gute Qualität geachtet wurde,  wurden in Ehren gehalten. Sie wurden von einer Generation an die nächste und auch innerhalb der Familie weitergegeben, und es wurde jeder noch so große Schaden  repariert. Handwerk wurde groß geschrieben und das Wissen darum wie selbstverständlich weitergegeben.  Eine gelungene, oft  jedoch aus Leidensdruck, Notwendigkeit und schlichtweg aus Armut heraus entstandene Form von Wiederverwertung. Upcycling erfährt heute aufgrund der Klimakrise zu Recht einen medialen Hype, wenn auch in einer abgeänderten Variante, die modernen, „hippen“ und im tiefsten Inneren ideologischen, ökologischen Charakter besitzt.

1.       Upcycling

Neben dem kreativen Gedanken, der mir bereit s vor vielen Jahren als Motor für mein kreatives Schaffen in der Mutterschaft verbunden mit einer Leidenschaft, aus Altem Neues entstehen zu lassen, diente, steht mittlerweile das Bewusstsein für Umweltthemen im Vordergrund. Wir upcyclen nicht nur rein aus Eigeninteresse, sondern auch unserer Umwelt zuliebe, wobei hier natürlich auch der soziale Faktor zum Tragen kommt. Menschen werden ausgebeutet, damit wir als Individuen und Teil eines Systems, welches auf Konsum aufgebaut ist und die Werte einer klassischen Wegwerfgesellschaft verkörpert,  jede Saison aufs Neue Konsumgüter erwerben können, die in kürzester Zeit -oftmals ungetragen- in der Mülltonne oder bei der Altkleidersammlung  landen. „Uns geht es einfach zu gut“, dieser Satz hat einen fahlen Beigeschmack und macht mich traurig und nachdenklich zugleich. Geht es uns tatsächlich durch dieses Überangebot in allen nur erdenklichen Bereichen besser? Sind wir zufriedener und glücklicher, wenn wir materielle Güter anhäufen? Ich habe dafür eine ganz klare Antwort: NEIN. Deshalb gilt es, unser Bewusstsein für nachhaltige Themen zu schärfen, vor jedem Kauf zu überlegen: Brauche ich das auch WIRKLICH? Benötige ich eine neue, vielleicht 7. blaue Jeans, oder verfolge ich stur einen neuen Trend, den mir die Modebranche und die unwiderstehlichen Werbestrategien der Fast Fashion Industrie auferlegt haben? Gibt es Kleidungsstücke, die umgenäht oder verändert werden können, damit sie mir wieder gefallen und aus denen vielleicht sogar durch Einsatz meiner Hände ein Unikat entsteht? Mit diesen Hintergedanken sind in den letzten Jahren viele Upcyclingprojekte entstanden. 

2.       Kühlschrank und Co

Aber nicht nur bei Kleidung ist ressourcenschonendes Handeln möglich, auch wenn es um unser täglich Brot geht, werden enorme Ressourcen frei gelegt, wenn wir, anstatt uns zum Supermarkt zu begeben, noch einmal unseren Vorrat und den Kühlschrank durchsehen. Ich bin mir sicher, es finden sich darin noch jede Menge guter, eßbarer Lebensmittel, die in den folgenden  Tage verwendet werden  könnten, auch wenn das Ablaufdatum etwas anderes suggeriert. Außerdem: die Not macht erfinderisch. Wer kennt ihn nicht, diesen einen Spruch. Ich würde ihn, abgestimmt auf meinen Lebensstil, ersetzen durch

Ein nachhaltiger Lebensstil macht erfinderisch

Da ich mich immer wieder ertappe, dass ich beim Einkauf routinemäßig zu denselben Nahrungsmitteln greife, um zu Hause feststelle, dass ich erneut die dritte Packung Reis erworben habe, kam ich zu dem Entschluss, vor jedem Einkauf die Speisekammer und den Kühlschrank durchzusehen. So wird einem die Möglichkeit geboten, eigens kreierte Rezepte mit Vorhandenem zu ertüfteln, Lebensmittel  miteinander zu kombinieren und bestenfalls  trotz seiner Ungewöhnlichkeit auf ein schmackhaftes Lieblingsrezept zu stoßen. Probieren geht eben über studieren! Eine gute Möglichkeit, um Lebensmittel sinnvoll zu verwerten ist das Kochen nach einem Wochenplan, der einerseits einen abwechslungsreichen Speiseplan garantiert und unserem zeitlichen Managment entgegenkommt.

Beim Lebensmitteleinkauf bin ich stets auf der Suche nach Rabattaktionen. Das betrifft nicht nur Gemüse und Obst sondern generell alle Waren, die das Ablaufdatum überschritten haben und deren Kaufpreis oft sogar bis über 50 Prozent herabgesetzt wurde. So ergattere ich immer wieder Lebensmittel in Bioqualität, die ich entweder in direkter Folge verarbeite oder in die Tiefkühltruhe verfachte, um die Haltbarkeit zu verlängern. Möglichst minimal verarbeitete Lebensmittel sind günstiger (und natürlich gesünder und ökologisch betrachtet sinvoller) als jene, die z. B. mit Zutaten verfeinert wurden, die man aber unter minimalem Aufwand auch selber ergänzen kann. Siehe: Passierte Tomaten anstelle von Kräutersugo. 

3.       Im Kaufrausch

Auch mir ist dieses Dilemma wohl bekannt: Modehäuser werben mit exzellentem Marketing und mit ausgeklügelter psychologischer Strategie um die nächste Kollektion. Bedenke, dass es der Kollektionen viele gibt, und dass man, sobald die Frühlingskollektion wie immer viel zu früh angeprangert wird, bereits vor  dem eigentlichen meteorologischen Sommerbeginn mitten im angepriesenen Summer Sale steckt. Meistens online, wohl gemerkt, da superpraktisch und shoppen von der Couch hat zugegeben einen gewissen Reiz. Das Glückshormon steigt in unermessliche Höhen, und wir wiegen uns im Glauben, wir hätten uns Gutes getan. Zugegegen, es ist nicht einfach, diesen Tricks der Modeindustrie zu widerstehen, und es gehört jede Menge Glaubenskraft und Willen dazu, Anreize zu schaffen, diesem Drang einen Riegel vorzuschieben.  Angefixt von Rabatten zückt so macheR nicht nur ein Mal die Geldbörse. Ein für mich absolut verständliches Phänomen, da die Preise plötzlich rasant in den Keller purzeln. Durch das massenhafte Überangebot an Kleidungsstücken ist uns der Wert dahinter abhanden gekommen, genauso wie die Wertschätzung gegenüber den Menschen, die Teil der (meist langen und instransparenten) Produktionskette sind, und genauso wie der Einsatz von Ressourcen und der enorme Energieaufwand, die dahinterstecken. Ein Shirt um 3€ vom Discounter? Die Gründe, warum es sich lohnt, auf ein fair gehandeltes Shirt aus Bio Baumwolle zu greifen, sind für viele NormalverbraucherInnen nach wie vor unergründlich und schlichtweg nicht leistbar, siehe Totschlagargument: 

Zu teuer. 

Wenn ich jedoch bedenke, dass Bio Qualität um ein Vielfaches langlebiger ist so wie Schadstofffreiheit garantiert, und zudem den ProduzentInnen eine faire Entlohnung und Arbeitsbedingungen sichert, bekommt meine Kleidung einen neuen (höheren) Stellenwert. Vielleicht investiere ich dann lieber in ein paar wenige, qualitativ hochwertige Kleidungsstücke oder erwerbe sie Second Hand und schone dadurch wieder meine Geldbörse.

4.       Plastik adé

Ok, Plastikfreiheit und Zero Waste sind in aller Munde.  Wir alle kennen die Schlagzeilen über Plastikmüll und die gesundheitlichen Gefahren, die von dem synthetischen Material, das teilweise sogar genverändernde Inhaltsstoffe und Hormone beinhaltet, ausgehen. Aus ökologischer Sicht sind die Auswirkungen von Plastikmüll für Mensch, Umwelt und Tier verheerend, denken wir nur an Mikroplastik im Meer und verendende Meerestiere. Mediale Berichterstattung ist emotional, rüttelt uns wach, ist jedoch auch schnell wieder vergessen und rückt viel zu schnell wieder in den Hintergrund. Meine Kinder waren es, die mich dazu motiviert haben, einen gänzlich neuen Weg einzuschlagen. Meine Devise ist es, bei Utensilien für Haushalt, Küche und Bad auf Kunststoff zu verzichten, und stattdessen auf nachhaltige Alternativen zurückzugreifen, die freilich, was den Kostenpunkt betrifft, hochpreisiger sind, aber viele Vorteile in Punkto Langlebigkeit und Schadstofffreiheit bieten. Edelstahl, Keramik, Glas, selbstgemachtes Bienenwachstuch und vieles mehr. Die Liste an Alternativen ist lang, und das Beste daran ist: viele davon sind auch für die kleine Geldbörse erschwinglich. Vorausgesetzt, ich betätige mich gerne kreativ und lege gerne selber Hand an, siehe mein selbstgemachtes Bienenwachstuch. Verpackungsmaterial wie beispielsweise Glasbehälter mit Schraubverschluss in verschiedensten Größen kann  nach Verzehr des Inhalts einfach zweckentfremdet werden, indem andere Lebensmittel  darin kostengünstig aufbewahrt werden können. Und hier wären wir wieder beim Upcycling!

Auf diesem Bild sieht man unseren naturbelassenen Hanggarten mit dem Goldjungen im Hintergrund.

Unser naturbelassener Garten

5.       Von Klein an mit dabei

Hin und wieder werde ich gefragt: Wie fördere ich Nachhaltigkeit bei meinen Kindern? Indem die Kinder von Anbeginn an hautnah mit dabei sind, wenn wir die ersten Pflänzchen besorgen, sie im Hochbeet einsetzen, das Frühjahr über gießen und gemeinsam die Ernte vertilgen. Geht ein wertschätzender Umgang mit der Natur ins Fleisch und Blut über, wird Umweltbewusstsein zu einer Selbstverständlichkeit. Dafür bedarf es nicht vieler Worte, da das Bewusstsein von klein auf dafür vorhanden ist, gelebt wird und auch ohne Dogmen oder Zwängen auskommt. Der simple Grund ist dieser:  es tut uns einfach gut, und wir praktizieren es mit Freude und Engagement für uns selbst und der Umwelt zuliebe. Die Kinder sind mit Spaß am Werkeln und wissbegierig mit dabei, sie legen gerne Hand an, stellen ihr Können unter Beweis, und sind die besten HelferInnen, wenn es um gelebte Nachhaltigkeit geht.

Dennoch: perfekt ist hier nichts, und es tummelt sich leider immer noch viel zu viel Kunststoff im Hause titantina. Auch wenn ich Bio kaufe, kaufe ich dies zum Großteil im Supermarkt, auch wenn ich es mir vorgenommen habe, vermehrt regional bei Ab-Hof Bauernhöfen einzukaufen. Das Konzept der Unverpacktläden finde ich großartig, aber aktuell ist es für mich nicht machbar, den nächstgelegenen Laden aufgrund der langen Fahrtzeit aufzusuchen.  Es gelingt mir nicht immer, meine Vorhaben so umzusetzen, wie ich es gerne hätte. Mein Ideal liegt jedoch nicht allzu weit entfernt von unserer Realität, und ich bin fest davon überzeugt, dass sich all diese kleinen Schritten und Bestrebungen summieren und wir unseren Beitrag leisten und unseren grünen Fußabdruck hinterlassen.

Ist es euch auch wichtig, nachhaltiger zu leben? Wenn ja, was ist euch dabei besonders wichtig? Welche Schritte habt ihr gesetzt?

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Über Mich

Tina

Ich bin Tina, naturliebende und kreative 3-fach Mama aus Niederösterreich. Ich blogge seit 2009 mit Fokus auf Nachhaltigkeit und Green Lifestyle. Authentische, natürliche Momente des Familienlebens dokumentarisch und detailverliebt festzuhalten ist meine Devise! Mein Lieblingsmotto lautet: Less is more!

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